Informazioni che faticano a trovare spazio

Desta interesse in Germania il senatore “grillino” Marino Mastrangeli, invalido e attivista “da quando si alza a quando va a dormire” come spiega su Facebook

Ha destato curiosità, in Germania, l’articolo sui grillini del Frankfurter Rundschau, soprattutto quelle righe dedicate al senatore Mariino Mastrangeli, di Cassino. A 42  anni di età Mastrangeli dichiara a Regina Kerner di essere andato in pensione a 35 anni come dipendente del ministero dell’interno (assistente capo di polizia)  e da allora, per un infortunio al collo, di percepire 800 euro al mese più 100 per la moglie a carico. Del resto sulla sua pagina di Facebook Mastrangeli lo spiega senza reticenza. Dice di sé.

“Dipendente del Ministero dell’Interno dal 1990 al 2007, in servizio anche presso il Viminale, con Nulla Osta di Sicurezza (NOS)
http://www.sicurezzanazionale.gov.it/web.nsf/pagine/nulla_osta_di_sicurezza
il quale autorizza una persona alla trattazione d’informazioni classificate riservate o segrete (l’Ufficio Centrale per la Segretezza provvede al rilascio del NOS sulla base di un accertamento dell’affidabilità dell’interessato, in termini di fedeltà alle Istituzioni della Repubblica, alla Costituzione e ai suoi valori, nonché di rigoroso rispetto del segreto).
Dal 2007 sono in quiescenza a causa di un infortunio sul lavoro, per cui percepisco un piccolo vitalizio dall’INPS di 800 euro mensili + 100 euro per mia moglie a carico (non abbiamo figli), e possiedo una piccola casa (senza mutuo bancario), con 1 ettaro di terreno seminativo”.

L’invalidità non gli ha comunque impedito una intensa attività politica. Spiega sempre nel suo sito:

“Da anni attivista-influencer del Movimento 5 Stelle (tutti i giorni, da quando mi sveglio a quando vado a dormire) gratuitamente e solo per passione”.

E così nel Gotha dei grillini entra anche l’invalido-attivista-influencer che non si sottrae alle interviste internazionali: oltre a questa che riporto qui di seguito al Frankfurter Rundschau c’è anche una recente intervista a France 24, canale della tv francese.

Sempre dal suo sito ecco infine il suo primo post:

“COMUNICAZIONE DI SERVIZIO:
cari attivisti e care attiviste a 5 stelle,
vi ribadisco che io sono stato, sono, e sarò sempre DISPONIBILE A PARTECIPARE con immenso piacere a tutti gli EVENTI A 5 STELLE che anche voi state organizzando, e organizzerete in futuro
(ovviamente, quando non ho impegni istituzionali).
Vi invito a contattarmi personalmente.
A presto !”.

A seguire alcune immagini durante una bonifica ambientale nel cassinate, sempre dalla sua pagina Facebook, col futuro senatore encomiabilmente impegnato nella pulizia di una fonte:

Qui di seguito l’articolo della Frankfurter Rundschau intitolato “Noi siamo il futuro”:

Wir sind die Zukunft

Von REGINA KERNER

24 marz 2013 Frankfurter Rundschau

Beppe und seine Grillini: Der Erfolg der Fünf-Sterne-Bewegung verwirrt ganz Italien. Und auch ihre Anhänger, die sich nun fragen, wie man vom Internet-Protest glaubwürdig in die Realpolitik wechseln kann

Als Treffpunkt schlägt Marino Mastrangeli den „Fliegenden Holländer“ vor. „L’Olandese Volante“, so heißt die Ausflugsgaststätte seiner Mutter außerhalb von Cassino. Der frisch renovierte Holzbau sieht aus wie ein Piratenschiff und liegt an einem Karpfenteich für Sportangler. Hier hält Senator Mastrangeli gern die Treffen der Fünf-Sterne-Aktivisten von Cassino ab, einer Kleinstadt zwischen Rom und Neapel. Unter der Woche kommen sowieso keine Gäste, sagt die Mutter zur Begrüßung und seufzt: „Die Krise …“
Der 41-jährige Marino Mastrangeli ist einer von 163 Parlamentsabgeordneten der Protestbewegung Fünf Sterne. Nach dem verblüffenden Wahlerfolg Ende Februar sind sie erstmals im Parlament in Rom vertreten – Frauen und Männer aus ganz Italien, ohne jede parteipolitische Erfahrung. Bisher waren sie im Internet und in lokalen Fünf-Sterne-Gruppen aktiv, nun haben sie 25 Prozent der Wählerstimmen gewonnen und sind Abgeordnete und Senatoren geworden.
Wie Mastrangeli, der vor sechs Jahren wegen Problemen mit der Halswirbelsäule von seinem Dienst als Polizist freigestellt und in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wurde. Seitdem bezieht er Rente vom Staat, eine kleine Rente, wie er erklärt, „800 Euro plus 100 Euro für meine Frau“. Für ein Eigenheim und einen schwarzen Jeep Cherokee vor der Tür reicht es trotzdem. „Da mich Luxus nicht interessiert“, sagt Mastrangeli, „und da ich massenhaft Zeit habe, konnte ich mich die letzten Jahre Tag und Nacht der Arbeit für die Fünf Sterne widmen.“

Wie eine Selbsthilfe-Gruppe

Bislang kennt die Öffentlichkeit die Abgeordneten kaum. Denn der Gründer des Movimento 5 Stelle, der Satiriker und Kabarettist Beppe Grillo, hat ihnen untersagt, mit italienischen Journalisten zu reden; sie seien allesamt von den Parteien kontrolliert seien und verbreiteten nur Lügen.

Das allererste Gruppentreffen der Fünf Sterne in einem römischen Hotel fand deshalb in einer Art Belagerungszustand durch die Medien statt. Nach draußen drang vor zwei Wochen nur, was auf dem Internet-Blog von Grillo in wackeligen Livestream-Bildern übertragen wurde: die Kennenlern-Runde, bei der sich jeder Neu-Parlamentarier den anderen kurz vorstellte. „Hallo, ich komme aus Catania, und ich bin aufgeregt und glücklich, bei euch zu sein.“ – „Hallo, ich bin Veganerin und aus der Kirche ausgetreten.“ Über die teils unbeholfenen Statements witzelten italienische Zeitungen: „Wie eine Selbsthilfe-Gruppe“.

Überdurchschnittlich viele Lehrer und Erzieher sind unter den neuen Bürger-Abgeordneten, wie sie sich nennen, aber auch Buchhalter, Juristinnen, Psychologen, arbeitslose Theaterwissenschaftlerinnen und Linguisten, Webdesigner, Ingenieure. Der Ex-Polizist Marino Mastrangeli ist eher die Ausnahme, der Akademiker-Anteil unter den „Grillini“ ist beachtlich. Und mit dem Durchschnittsalter von 37 Jahren haben die Fünf Sterne dafür gesorgt, dass das italienische Parlament auf einen Schlag das jüngste Europas geworden ist.

Rein äußerlich sind die neuen Abgeordneten völlig unauffällig. Sie tragen keine langen Haare und selbstgestrickte Pullover wie die deutschen Grünen in ihren Anfängen oder Blaumänner wie die Piraten. Aber sie sind doch eine ungeheure Provokation für Italien und ganz Europa. Sie haben es geschafft, die italienische Politik völlig zu blockieren. Denn Grillos Maxime lautet: Schickt sie alle nach Hause, die korrupten Parteien und Politiker, hebt das System aus den Angeln! Die Fünf Sterne verweigern jede Zusammenarbeit, jeden Kompromiss, mit einem Viertel der Wählerstimmen beanspruchen sie, selbst die Regierung zu stellen.

Über Beppe Grillo, den ehemaligen Kabarettisten mit den langen grauen Locken, ist ausgiebig berichtet worden; der 64-Jährige gilt als Schreckgespenst Europas, weil er die Italiener über den Euro abstimmen lassen will. Dabei hat er nicht einmal selbst kandidiert. Das kann er nach den Statuten der Fünf Sterne nicht, weil er vorbestraft ist – wegen eines von ihm verschuldeten Verkehrsunfalls, bei dem 1981 drei Menschen starben. Wer sind aber die, die jetzt im Parlament sitzen? Sind sie ihm treu ergeben – oder haben sie ihren eigenen Kopf?

Kein Pressebüro

Grillo hat ihnen immerhin erlaubt, mit ausländischen Journalisten zu reden. Für die ist es allerdings nicht leicht, mit den Fünf Sternen in Kontakt zu treten. Ein Pressebüro gibt es nicht. Das einzige Mittel, die Abgeordneten direkt anzusprechen, sind ihre Profile auf sozialen Online-Plattformen: Facebook, Twitter, Meetup. Schließlich gehören sie einer Bewegung an, die im Internet entstanden ist und die Politiker durch direkte Internet-Demokratie überflüssig machen will.
Von zehn auf Facebook mit der Bitte um ein Treffen angeschriebenen Abgeordneten antwortet aber nur ein einziger: Marino Mastrangeli. Und nur über persönliche Empfehlung einer Fünf-Sterne-Aktivistin kommt dann noch ein Treffen mit einem zweiten Parlamentarier zustande, dem Psychologen Massimo Enrico Baroni aus Rom.

Mastrangeli postet gleich nach der telefonischen Verabredung auf seiner Facebook-Seite, deren Profilbild ihn lachend an der Seite von Beppe Grillo zeigt, einen euphorischen und sendungsbewussten Eintrag: „Liebe Bürger und Bürgerinnen der Fünf Sterne, pflichtgemäß informiere ich euch, dass heute im ‚Fliegenden Holländer‘ ein Treffen mit der internationalen Presse stattfindet. Wir werden den ‚Virus der Fünf Sterne‘ in ganz Italien, in ganz Europa, in der ganzen Welt verbreiten.“ Allerdings erscheinen nur drei weitere Fünf-Sterne-Anhänger aus benachbarten Dörfern zu diesem Termin, ein pensionierter Lehrer, ein Vermessungstechniker und ein junger, arbeitsloser Hilfskoch.

Marino Mastrangeli, in dunklen Anzughosen und frisch gebügeltem Hemd, empfängt alle leutselig und mit fast staatsmännischer Geste im Festsaal des „Fliegenden Holländers“. Im Wahlkampf hat er jeden Tag auf dem Corso della Repubblica, der Hauptstraße von Cassino gestanden, mit Hunderten Leuten geredet und schwarz-gelbe Zettel mit dem Fünf-Sterne-Programm verteilt, den „20 Punkten, um aus der Dunkelheit zu treten“. Dazu zählen: Bürgergeld für jeden Italiener, Sofortmaßnahmen zur Rettung kleiner und mittlerer Betriebe und ein Anti-Korruptionsgesetz. Parteien sollen keine Steuergelder mehr bekommen, es soll nur noch einen einzigen öffentlichen Fernsehsender geben, parteiunabhängig und werbefrei. Alle Bürger sollen ein Recht auf kostenlosen Internetzugang haben und über den Verbleib Italiens in der Eurozone abstimmen dürfen.

All das wollte Mastrangeli seinen Mitbürgern nahebringen. Wobei er keinesfalls gegen Europa ist, wie er betont. „Ich bin überzeugter Europäer, aber man muss eine Debatte darüber anstoßen, dass die gemeinsame Währung Italiens Probleme mit verschuldet hat.“ Eigentlich war der Wahlkämpfer Mastrangeli aber mit einer ganz anderen Sache erfolgreich: „Die Leute hat am meisten beeindruckt, dass ich jeden ermahnt habe, unsere Zettel nicht einfach auf die Straße zu werfen, sondern in den Papierkorb. Das haben mir nach der Wahl sehr viele in ihren E-Mails geschrieben.“

“Den Italienern fehlt der Gemeinsinn”

Der pensionierte Lehrer Guiseppe, der auch zu dem Treffen erschienen ist, hört nachdenklich zu und beklagt, dass den Italienern der Gemeinsinn fehle. Und dann sagt er fast weise: „Aber viele kleine gut gemachte Dinge führen am Ende zu einer großen guten Sache.“ Ja, sagt Marino Mastrangeli begeistert, das sei ja genau der Weg der Fünf Sterne und ihres Propheten. „In ein paar Jahren werden sie ihm sowieso ein Denkmal bauen müssen“, mischt sich Giuseppe wieder ein. „Wenn es Beppe Grillo nicht gäbe, hätten wir hier in Italien jetzt soziale Unruhen, Nazis und Gewalt. Aber er spricht für all die Unzufriedenen und Frustrierten.“ Antonio, der 32 Jahre alte, arbeitslose Hilfskoch, nickt. Eigentlich hat er eine Ausbildung als Buchhalter, dann arbeitete er in einer Restaurantküche. Seit Jahren schon sucht er vergeblich einen Job. Er ist einer aus der „verlorenen Generation“, er gehört zu den 37,5 Prozent der jungen Italiener, die arbeitslos sind. Mehr als die Hälfte von ihnen hat Grillos Bewegung gewählt.
Mastrangeli ist ein Fan von Beppe Grillo, so lange er denken kann. Er erinnert sich genau an jenen Sonnabend im Jahr 1986, sagt er, als der Satiriker in der Abendshow „Fantastico 7“ einen Witz über den damaligen sozialistischen Regierungschef Bettino Craxi machte, der berühmt wurde. „Der Witz ging so: Craxi ist auf Staatsbesuch in China. Und er fragt: Hier gibt es also eine Milliarde Sozialisten? Aber wenn hier alle Sozialisten sind, wen bestehlen sie denn dann?“. Es war das Ende von Grillos Karriere im staatlichen Fernsehen Italiens. Craxi jedoch musste später wegen Korruptionsvorwürfen nach Tunesien flüchten. „Beppe Grillo hat die ganzen Korruptionsskandale der Parteien vorhergesehen, die Anfang der Neunziger bekanntwurden“, sagt Marino Mastrangeli und haut vor Begeisterung auf den Tisch.

Grillo gilt als Clown und Schreihals

Grillo gilt Kritikern als Clown, Schreihals, Populist und Demagoge. Beleidigungen und Angriffe auf Politiker, ob Staatspräsident Giorgio Napolitano oder Bundeskanzlerin Angela Merkel, gehören bei ihm genauso dazu wie Kraftausdrücke und plakative Slogans. Wegen des autokratischen Führungsstils, mit dem er seine Bewegung im Griff hält, wurde er auch schon als Faschist beschimpft.
All diese Etiketten verkennen, dass Grillo in Italien durchaus etwas bewirkt hat, seit er 2005 seinen Internet-Blog startete, der heute einer der weltweit meistgelesenen ist. Und dass sein Wahlerfolg gar nicht so überraschend war, wie behauptet wird. „Grillo war damals Avantgarde in Italien, er schrieb über Themen wie Ökologie, Umweltverschmutzung und Mülltrennung, die bei uns völlig unbekannt war“, erzählt Mastrangeli über die Zeit, als er einer der Follower wurde. Inspiriert davon, bildeten sich in den darauffolgenden Jahren im ganzen Land auf der Internetplattform Meetup kleine Gruppen, die „Freunde Beppe Grillos“. 2009 gründete Grillo dann die Fünf Sterne.
Massimo Enrico Baroni, der römische Psychologe und Parlamentsabgeordnete stieß 2008 zur Internet-Bewegung. Das Treffen mit ihm findet in einer Buchhandlung im eher tristen römischen Vorstadtviertel Centocelle statt. Der 40 Jahre alte Baroni hat hier im kommunalen Sozialdienst gearbeitet. „Im Internet diskutierten Leute, die von Greenpeace kamen oder von Bürgerinitiativen gegen die Öko-Mafia. Fotografen, Zahnärzte, Informatiker, das kulturelle Niveau war sehr hoch.“ Grillo sei eine Quelle kultureller Inspiration, sagt Baroni. Die Vision der Fünf Sterne sei, dass aus Italien eine Gemeinschaft wird, in der jeder sein Wissen und seine Fähigkeiten einbringt. „Man kann die Leute vom Fernseher weglocken, wenn man zum Beispiel seinen Nachbarn vorschlägt, gemeinsam einen Hausgarten anzulegen.“

“Wir sind die Zukunft”

In der Buchhandlung Rinascitá („Wiedergeburt“), wo all die alternative Grundlagenliteratur über Nachhaltigkeit und Wachstumsverweigerung ausliegt, die Baroni studiert hat, finden die Treffen der Ortsgruppe der Fünf Sterne statt. Und seit ihrem Wahlerfolg kommen immer mehr Leute. „Wir sind die Veränderung, wir sind die Zukunft, die Samen sind schon überall“, sagt Baroni.

Der Samen, der Virus – das Vokabular der Fünf Sterne offenbart einen fast messianischen Sendungsgedanken. Das ist die Schattenseite der Bewegung. In den Debatten im Netz sind auch Verschwörungstheorien nicht selten, in denen es um dunkle Machenschaften des CIA, der Freimaurer und der internationalen Finanzwelt geht. Grillos Partner und Vordenker, der Mailänder Internet-Unternehmer Gianroberto Casaleggio, verbreitet im Netz seltsame Theorien. Casaleggio – der aussieht wie eine Mischung aus John Lennon und Angelo Branduardi und eine Art Guru der Fünf Sterne ist – träumt von einer neuen Weltordnung, die ab dem Jahr 2054 in Kraft treten soll: Nach einem dritten Weltkrieg, der die Bevölkerung dramatisch schrumpfen lassen werde, entstehe die reine Internet-Gesellschaft, ökologisch, basisdemokratisch, ohne Politiker, ohne bedrucktes Papier.

Zwischen solchen Utopien und der Arbeit im Abgeordnetenhaus liegen Welten. Auf die Frage, ob er sich denn gut vorbereitet fühle auf sein Dasein als Parlamentarier, reagiert Baroni mit ungläubigem Staunen und langem Schweigen. Seine ernsten braunen Augen schauen tadelnd. „Kennen Sie italienische Politiker?“, sagt er. „Anscheinend nicht. Denn dann würden Sie das nicht fragen. Italienische Politiker sind völlig ignorant. Und sie sind Diebe.“ In keinem anderen Land sei ein Phänomen wie Silvio Berlusconi denkbar.

Konfrontiert mit der Realpolitik

Auch der Ex-Polizist Marino Mastrangeli findet die Frage nach der Bewältigung des politischen Alltags merkwürdig. „Ich kann lesen, kann mir die Dokumente des Senats aus dem Internet herunterladen – das ist keine große Sache“, befindet er. „Am Ende zählt, wie man abstimmt.“ Und da werde er sich strikt an das Programm der Fünf Sterne halten.
Es kommt jedoch anders. Bei der ersten Amtshandlung als Senator wird Marino Mastrangeli gleich mit der sogenannten Realpolitik konfrontiert. In der allerersten Sitzung des Parlaments stimmt er in geheimer Wahl für den angesehenen Antimafia-Kämpfer Pietro Grasso als Senatspräsidenten – obwohl der Ex-Staatsanwalt nicht etwa zu den Fünf Sternen, sondern zur sozialdemokratischen Partei PD gehört. Zu den Feinden also, die man keiner Zusammenarbeit für würdig befindet. Mastrangeli ist nicht der einzige Abweichler. Zwölf Fünf-Sterne-Abgeordnete geben Grasso ihre Stimmen.
Programm und Gewissen
Ein Aufschrei der Empörung folgt – aber auch Zustimmung. „Du musst abtreten!“ fordern Aktivisten auf Meetup von Mastrangeli. „Dafür haben wir dich nicht gewählt.“ Andere feiern die Zwölf als „unabhängig denkende Köpfe“. Grillo reagiert mit einem erzürnten Blog-Eintrag: Die Abweichler müssten über Konsequenzen nachdenken.

Marino Mastrangeli erklärt einen Tag später auf seiner Facebook-Seite: Hätte er, wie von Grillo und den Mit-Senatoren gefordert, einen leeren Stimmzettel abgegeben, wäre ein Vertrauter von Silvio Berlusconi Senatspräsident geworden. Und das könne ja nun keiner wollen, so Mastrangeli, schließlich laute das höchste Prinzip von Grillos politischer Erklärung: „Jeder Gewählte richtet sich nach dem Programm der Bewegung Fünf Sterne und nach seinem Gewissen.“

Am Ende wird Mastrangeli und den anderen verziehen. Sie dürfen im Parlament und bei den Fünf Sternen bleiben – unter der Voraussetzung, dass sich so etwas nicht wiederholt. Doch noch ist völlig unklar, wie lange sie weiter arbeiten können, ob Italien überhaupt eine Regierung bekommt oder ob die Italiener nicht schon bald wieder ein neues Parlament wählen müssen. Aber dann, davon sind Marino Mastrangeli und Massimo Baroni überzeugt, werden die Fünf Sterne die strahlenden Sieger sein. „Ich bin überzeugt, dass sich hundert Prozent der Italiener von unserer Arbeit überzeugen lassen“, sagt Mastrangeli – „alle, außer den Mafiosi.“ Nur die wären also immun gegen den Virus der Fünf Sterne.

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